Mittwoch, 13. Juni 2018

ErFAHRung

M.Z. und ich machten uns auf den weiten Weg in den gelobten Westen, um Familie S. mal wieder einen Besuch abzustatten und natürlich ein wenig die Supermotos zu bewegen.

B.S. schaffte sich etwas nettes an, eine 2013er TM SMX450. Der Orkus munkelt von um die 67PS in der Serie, das Ding geht auf jeden Fall wirklich verdammt gut voran! Chassis? Absolut neutral und super eingestellt, einzig die Bremse war mir etwas zu stumpf, ansonsten eine absolute "draufsetzen und ballern" Rakete. Auf der anderen Seite werden mit dem Ding die Ausreden weniger, wenn man lahm wie eine Schnecke ist, weil das Ding brennt wirklich immer....


Schattige Temperaturen
Und was machte mein Eimer? Die Front chatterte sich fleißig einen ab, ich habe da auch schon einen Verdacht, den ich erstmal nachgehen werde, bevor ich dazu etwas sage, zudem war das neue Kopfinsert nicht allzu schön. Die Quetschkante war minimal zu klein, der Motor fing leicht an zu detonieren und ich hab die Abgastemperatursonde ausgelassen..... Resultat? Schmierfilm am Auslass abgebrannt, Kolben hakt ein und kippt leicht und schlägt sich einlassseitig das Hemd kaputt. Ich habe die Kupplung aber zum Glück rechtzeitig gezogen, sodass der Motor nur noch ausging und nicht sonstwie martialisch die Überreste geschreddert hat. Die KW stand aber trotzdem fest, da sich Kolbenreste im KW Gehäuse verkeilt hatten.



Siehe den metallischen Rand -> Detonationen!







Am Abend also fix B.S. seinen Gehäusespalter und KW Einzieher ins Auto geworfen und los ging die wilde Hatz zurück in den Osten....

Vom Zylinder habe ich leider gerade kein Bild zur Hand; der hat den Fauxpax aber gut überlebt. Das Nikasil hat keinen Schaden genommen und es hat sich nur ein wenig Kolbenmaterial an der Lauffläche abgelagert.

Dennoch ging die Kurbelwelle und der Zylinder zur 2-Strokefactory, Mike Melde. Der hat die Kurbelwelle auseinandergepresst und dabei folgenden Zapfen hervorgebracht - der Kollege wollte wohl schon länger in Rente gehen:


Das Lager hatte es ebenso hinter sich und knirschte dank den Kolbenresten wie eine Hüfte eines alten Schäferhundes. Nun kommt ein neues Wössner Pleul (vorher Prox - mal sehen, wie die Sache aussieht!) hinein und weiter geht die Hatz. Kolbentechnisch fliegt wieder ein Vertex hinein, die Teile funktionieren doch spürbar besser, als die Proxkolben. Der Vertex kostet zwar etwas mehr aber das sollte es einem wert sein (grob gepeilt - zwei Vertex = drei Prox, rein preislich), gerade bei meiner spärlichen Jahresfahrleistung.

Die KW Lager sind ebenfalls schon aus dem Gehäuse gepopelt, die Tage kommen die Neuteile inkl. neuer Simmerringe hinein und dann sollte die KW auch schon angerückt sein.










Musik heute im Doppelpack:

Sonntag, 20. Mai 2018

Doppelwartung


Die 71 und deren ehemalige Garagenmitbewohner MZ haben geladen - Ventile einstellen und an der 71 noch einen Ölwechsel, da ich beim letzten Mal ziemlich viel Zeug im Grobsieb hatte und mir das immer im Hinterkopf herumschwirrte.

 Der Zugang am Einlass ist doch nahezu perfekt, das war ich damals von der Baghira echt nicht gewohnt; dort war, egal wo, immer Pfoten
brechen angesagt.












Natürlich hatte ich keinen passenden Kerzenschlüssel mit, da muss ich unbedingt noch nachbessern, M.Z. hatte zum Glück etwas passendes zur Hand


 
Ein wenig gammelig, könnte mal neu. Kerzenfarbe - ok



Der Auslass, immer noch etwas fummelig aber soooo viel besser zugänglich, als an der Baghira.

 Fazit an der 71; am Einlass war ein Ventil etwas straffer, als die 0,2mm, die die Hotcams vorgibt, die anderen beiden noch im Limit, haben wir aber dennoch etwas feinjustiert. Der Auslass war noch top.
 

Die Sport bot ein ähnliches Bild, allerdings haben wir dort am Einlass nur ein Ventil nachstellen müssen. Da uns die Daten der 1ser Tornado Nocke fehlten, haben wir 0,15mm angepeilt, quasi das obere Maß der Originalnocke.

 
Der Ölwechsel lief auch geschmeidig ab; ein paar Späne waren im Sieb aber nichts, was mich riesig schockieren würde. Sonst kamen noch die anderen Rasten und ein wenig Fisselkram wieder an die Skorpion, der linke Fußschutz fehlt noch, ebenso die CFK Auspuffstrebe. Was fiel noch auf? Der Akrapovic hat sich fast seiner Endkappe entledigt, auf einer Seite waren die Niete schon lose. Nächster Schritt ist, die CFK Hülle mal gegen die Titanversion zu wechseln.

1x MZ oder 8x Husqvarna :-)

Ansonsten habe ich die Gazelle noch eine Runde ausgeführt, war mir heute mal nach... Die nächste Runde geht dann auf Zeit und nicht auf Sight Seeing.






Freitag, 18. Mai 2018

Opfergaben

War ja klar, die Gazelle mochte das lange rumstehen nicht, ich bin die schmalen Reifen nicht gewöhnt und der spitze Stein, naja, den mag eh niemand..

Glatter Durchschuss

Für den passenden Rundumschlag gab es jetzt noch neue Schläuche mit kürzeren Ventilen - bei den Verbauten hatte ich mich etwas verkalkuliert durch die hohe Felge - und diesmal gab es Faltreifen fürs Rad, weil ich solch Mäntel auch noch nicht raufgepopelt habe. An sich geht das alles, ist etwas anders, als mit Drahtreifen aber definitiv machbar. Subjektiv rollen die neuen Michelin Mäntel etwas schöner ab, bei losem Untergrund bin ich nun aber im Alarmmodus....immer schön vorsichtig.

Flux die Räder fertig gemacht, noch eine kleine Luftpumpe und einen Ersatzschlauch verstaut und eine Runde poliert; das Rad wartet auf den nächsten Einsatz. Gut zu sehen, das viele Profil ;-)






Die #71 existiert ja auch noch und hat nun nach kurzer, heftiger Zickerei auch neuen TÜV bekommen; als weiteres Extra hält hier nun nächste Woche ein neuer Gasgriff Marke "Active" (wohl von Gilles gefertigt) Einzug mit weniger Hub. Das Teil kommt von "Bill", inkl. Zügen. Ich bin gespannt. Als neue Schaltereinheit erscheint ebenfalls in dem Zeitraum ein Killschalter ohne Lichtautomatik einer Duc 749/999/Multistrada, mal gucken, wie das alles passen wird. Für die linke Seite muss ich den Domino Katalog nochmal wälzen, ansonsten werd ich von M.Z. mal einen Kabelbaum vermessen und zeitnah mit ihm nachbauen. Das Thema sollte recht zügig abgehandelt werden, weils mir bei jedem Gedanken daran auf die Nerven geht und ich auf das Gebange auf der evtl. nächsten Norditalienfahrt keine Lust habe.



Musik diesmal? Trettmann - New York




Freitag, 4. Mai 2018

Es kommt immer anders...

...als man denkt; wieder ein Jahr Pause hier gewesen.

Na gut, die Vorzeichen sehen für 2018 aber deutlich angenehmer aus, als noch im Jahr davor, drum mal etwas fürs Auge, die halbfertig renovierte Gazelle.

Mit neuen Bremsbelägen verzögert das Ding auch tatsächlich und die Felgenringe sind auch ENDLICH auf den Naben und eiern sich keinen ab. Das Einspeichen kostet Zeit, ist aber an sich eine sehr zufriedenstellende Arbeit, man sieht halt direkt den Fortschritt oder wenn man an der falschen Speiche dreht, den Rückschritt. Ich glaube, ich hab in die Schulter schon eine Macke gedrückt, fällt bei der polierten Fläche halt direkt ins Auge....naja, 






Hier sieht man es, auf der circa 11:00 Uhr Position. Die Kurbel ist auch neu, das Innenlager war viel Arbeit, weil der Rahmen einen 38mm Innendurchmesser besitzt und sämtliche Lager nur Chinadreck dafür sind. Mein Fräsgott hat mir dann für die passenden Maße (38mm Toleranz 0,00mm bis -0,02mm AD, 72mm Breite) ein BSA Adapter gemacht, Loctite Welle/Nabe und der große Hammer plus ein Holz haben es dann in Position gebracht.





Nun muss noch etwas aufpoliert werden und das hintere Radlager inkl. Achse muss ich mal austauschen, soweit läuft es aber alles.

Ach ja, derzeitiger musikalischer Dauerbrenner, Jinjer -> KLICK

Montag, 8. Mai 2017

Protektion

Da der Stahlrahmen des Crossers ja gerade erst aufgehübscht wurde und auch möglichst lange ansehnlich bleiben soll, muss ein Schutz im Bereich der Stiefel her. Andernfalls ist die frische Beschichtung auch wieder in kurzer Zeit Geschichte, also ran an das Epoxidharz!

Zur Vorbereitung:

Es wurden drei Lagen Alutape aufgebracht, um die später vorhandenen Faserlagen zu simulieren. In meinem Gedankengang könnte es sonst zu Problemen mit der Passgenauigkeit kommen, wenn ich die Form direkt vom Rahmen abnehme, da sich der Schutz mit jeder Laminatlage her ja sozusagen vom Radius "verkleinert". Zusätzlich habe ich Verschraubungen und u.a. die Bremspumpe mit Knete so gut es ging begradigt. Den Rest wird wohl der Spachtel beim Ausbessern bringen. Das ich durch das Klebeband eh Kanten erzeuge, die ich schleifen muss, nehme ich erstmal in Kauf; ein wenig Nacharbeit ist ja immer vonnöten und da macht das Bisschen den Kohl auch nicht fett.

Formbau Gelcoat aufgetragen


Ich hatte ja meine Zweifel, ob das Trennmittel sich wirklich am Alutape anhaftet, subjektiv perlte es nur ab aber es schien geklappt zu haben! Ein paar Stellen sind mir beim laminieren schon ins Auge gesprungen, die sich als etwas wehrhaft erwiesen, alles in allem sieht es aber gut aus. Neben dem Formenbauharz als Gelcoat kam Epoxi Harz mit einer Topfzeit von 110 Minuten zum Einsatz, also alles schön stressfrei. Die Glasfasern sollten ~211g/m² sein, Köpergewebe und in vier bis fünf Lagen aufgelegt, denn es sollte schon stabil werden.



Die Bremspumpe wollte ich mit abdecken, da normal dort immer der Stiefel in irgendeiner Form Kontakt hat, zudem erhoffe ich mir durch den eingeebneten Bereich eine etwas größere Kontaktfläche zwischen Stiefel und Fahrzeug.

Das entfernen der Form hat doch etwas mehr Kraft als erwartet benötigt, das Resultat war aber doch wider Erwarten sehr positiv. Ich hatte ja meine Bedenken, ob die Harze und die Fasern nicht schon überlagert waren aber es hat alles geklappt! :-)


Mittlerweile sind die Formen schon zurechtgeschnitten, vielleicht schaffe ich es noch heute, ein wenig zu spachteln und zu schleifen, sonst kommt der Schritt eben morgen dran.

Rissbeseitigung

Da der Alurahmen an seinen Unterzügen meinte, einreißen zu müssen, gab es Arbeit für den Schweißer, also kurz umgehört und der Vater eines Kumpels hat es dann gerichtet.

"Ich dachte, du kommst mitm Rahmen unter dem Arm an..."
- Dein Sohn meinte, das geht auch so...
"...hmm, na denn probieren wir es mal!


Funktioniert hat an der Schweißfront alles, Herr W. hat ruck zuck den Rahmen gerichtet und das war es. Es sah auch sehr interessant aus, wie auf der linken Seite der Riss urplötzlich nach dem Schweißen etwas tiefer wieder zum Vorschein kam und weiterwanderte...also nochmal kurz die Elektrode rangehalten.

Was keiner ahnte - die CDI und alles war abgesteckt, eigentlich hätte nichts passieren sollen; anspringen tat der Nudeltopf dennoch nicht mehr nach der Aktion. Zuhause hat ein kurzer Komponententausch folgendes zu Tage gebracht:
- neue Zündspule mit alter CDI = kein Funke
- alte Zündspule mit neuer CDI = schwacher Funke
- neue Zündspule mit neuer CDI= läuft!

Selbst die Familie W., Fam. M. und auch der Supermotostore war verwundert, dass es die Komponenten abgeraucht hat aber gut, nächstes Mal demontier ich alles und pack es weiiiiiit weg von sämtlichen Schadströmen.

Scheiße....wieder xxx Euronen verbrannt. Naja, ich rauche ja nicht...


Freitag, 21. April 2017

Grundlagenforschung

Jeder will alles sauber abstimmen, aber im Grunde ist es nur ein "ins Blaue raten", niemand hat verlässliche Werte, mit denen man arbeiten oder die man vergleichen kann, außer gelegentliche Kerzenbilder.

Was wäre die Fragestellung?
1) Wie heiß werden die Abgase?

Um die 680-700°C wären bei Volllast anzustreben. Alles darüber macht aus dem Motor nur einen Klumpen Altmetall, alles darunter ist verschenkte Performance.

2) Wie hoch ist die Wassertemperatur?

Soweit ich das www korrekt befragt habe, sollte die Wassertemperatur um die 50-55°C beim Zweitakter betragen - ich lasse mich hier gerne eines besseren belehren, drum sagt ruhig, wenn ihr Einwände habt!
Subjektiv spüre ich beim fahren, dass die TM nach ein paar Runden etwas an Performance einbüßt, sich dann aber stabil hält. Da müsste ich jetzt mal gucken, was Sache ist...

Die Lösung:

Ein Abgastemperaturmesser

Selbiger ist auch schon montiert und Probe gefahren worden, allerdings ist der Harzring recht kurz, um speziell unter längerer Volllast eine Tendenz absehen zu können. So, wie die Anzeige sich aber verhalten hat, funktioniert sie gut und de Temperatur macht auch keine wilden Eskapaden; ich checke aber das alles nochmal.

10cm hinter dem Kolbenhemd montiert - der Rahmen wird
demnächst repariert (Riss am Unterzug, beidseitig)


Fürs Kühlwasser kommt auch ein Fühler an den Zylinderkopf, zumindest wäre soweit mein Plan.





Zusätzlich habe ich mich mal auf das Wagnis eingelassen und beide TMs (wenn die MX denn ENDLICH mal ihre Kopfinserts zugeschickt bekommt...) mit einem Smartcarb bestückt. Die Besonderheit, der Vergaser hat keine Düsen und funktioniert rein über eine breitgeschliffene, konische Nadel.

Der 40mm Billet Smartcarb lief auf der Supermoto ganz okay, zu Beginn deutlich zu fett, was sich aber einfach korrigieren lässt. Subjektiv fühlt sich der Vergaser ähnlich an, wie mein Dial a Jet bestückter und ziemlich magerer Keihin, liefert aber eine andere, etwas homogenere Gasrückmeldung und produziert mehr Drehmoment sowie ein weiter reichendes Leistungsband. Ich konnte so an Stellen einfach das Gas stehen und den Motor höher drehen lassen, als beim Keihin und es kam immer noch brauchbarer Schub an. Kehrseite ist, dass zumindest die Gussversion des Vergaser unter einem starken Abmagern bei Vollgas leiden kann, was wohl nicht nur über die Nadel in den Griff zu kriegen ist; der gefräste Smartcarb scheint davon aber nicht betroffen zu sein - wie gesagt, das wird noch ausgetestet und niedergeschrieben.

Links: 38mm Guss, Rechts: 40mm CNC